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& Dorfschreiber

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Offen für Gott und die fränkische Natur

09. 06. 2024

Wanderungen auf dem Fränkischen Marienweg im Erzbistum Franken

 

Priesendorf/Herzogenaurach/Weisendorf – „Der Marienweg führt uns durch das fränkische Land. Wir geben unser Leben in Gottes Hand.“ Dieser Wallfahrertext steht sinnbildlich für unterschiedliche Herangehensweisen an diesen 2000 Kilometer langen Wander- und Pilgerweg durch Unter-, Mittel- und Oberfranken, der 90 Marienwallfahrtsorte miteinander verbindet. In den vergangenen Wochen wurden drei unterschiedliche Angebote begleitet.

 

Etwa 70 Wallfahrende sind gemeinsam mit dem Initiator des Marienwegs, Monsignore Josef Treutlein, auf der Strecke von Schönbrunn nach Priesendorf im Steigerwald unterwegs. Seit vielen Jahren besteht dieses Angebot einer geführten Pilgerwanderung, bei dem man Teile des Marienwegs und zugleich ganz neue Landstriche und Kirchen kennenlernen kann. Großer Vorteil hier: Man muss sich um (fast) nichts kümmern. Die genaue Wegstrecke kennt und findet nahezu blind ein Wanderführer, der zumeist vom für diesen Bereich zuständigen Wanderverein gestellt wird. Für den Transport per Bus zum Ausgangsort sowie für die Verköstigung zwischendurch sorgt der Veranstalter, der Verein der Freunde und Förderer des Fränkischen Marienwegs e.V. 

 

Der Pilgertag startet gewöhnlich mit einer Eucharistiefeier am Ausgangsort. Auf dem gemeinsamen Weg zum Ziel, an dem die Autos abgestellt sind, gibt es spirituelle Impulse mit Gebets- und Meditationselementen, gelegentlich auch nette Geschichten zum Schmunzeln. Da dieses Angebot auf eine lange Erfolgsgeschichte auf dem unterfränkischen Marienweg zurückblicken kann, nehmen viele begeisterte Wallfahrer und Pilgerinnen aus Unterfranken auch eine längere Anfahrt für diesen Tag in Kauf und sorgen für gute Stimmung. Vermutlich, weil es sich dabei um eine ganzheitliche Form von Religiosität mit lebensnahen Texten handelt, sind diese Tage so beliebt. Monsignore Treutlein, der zuletzt Wallfahrtsseelsorger auf dem Würzburger Käppele war und nun in seinem Ruhestand ins Pfarrhaus von Banz umgezogen ist, hatte diese Zielsetzung schon von Anfang an im Auge. „Mir kommt es darauf an, diese Neugier für Religion und Spiritualität hinzulenken auf die zentralen christlichen Inhalte“, sagte er. Das heißt für ihn „Offenheit für Gott, Freude an Gott, Aufmerksamkeit füreinander“.

 

Eine etwas andere Zielsetzung war die Triebfeder für den Seelsorgebereich Aurach-Seebachgrund wenige Tage später. Man wolle als Pfarreiengemeinschaft von Herzogenaurach, Hannberg und Weisendorf bewusst neue Wege gehen, um die Gläubigen aus den insgesamt fünf Pfarreien zusammen zu bringen, wie es Rudolf Dellermann, Vorsitzender des Seelsorgebereichs-Beirats, zum Start der Sternwallfahrt in der Marienkapelle neben der Herzogenauracher Hauptkirche St. Magdalena formulierte. Da kam die Strecke des Marienwegs, der die Kirchen des Seelsorgebereichs miteinander verbindet, wie gerufen. 

 

„Wir möchten die Natur der Weiher und Wiesen genießen, zusammen beten und die Zeit verbringen und bewusst in der Natur spirituelle Impulse geben“, hieß es in der Einladung für diese Sternwallfahrt.  Sowohl aus Herzogenaurach wie aus Hannberg brachen zeitgleich jeweils eine Gruppe zu Fuß und eine auf dem Fahrrad auf, um auf dem Marienweg gemeinsam nach Weisendorf zu kommen. Zwischendurch wurden alle Pilgernden vom Vorbereitungsteam mit Getränken und einem kleinen Imbiss versorgt. In der Weisendorfer Kirche St. Josef wurde zum Abschluss der Sternwallfahrt mit 120 Gläubigen ein feierlicher Gottesdienst gefeiert – bevor es im Pfarrzentrum nebenan bei Kaffee und Kuchen oder Bier und Käsebroten wieder sehr weltlich zuging. „Wir freuen uns sehr, dass alles so toll geklappt hat und Sie alle gekommen sind“, lobte Dekan Michael Pflaum vor dem Schlusssegen. Da die Organisatoren, ein Team aus den Pfarrgemeinderäten und den Liturgieausschüssen aller Pfarreien, bewusst auf Voranmeldungen verzichtet hatten, war die Zahl der Teilnehmenden für alle bei der Vorbereitung die große Unbekannte gewesen. „Vielleicht gründen wir ja heute eine Tradition“, hieß es nach dem gemeinsam sehr lautstark gesungenen Marienlied aus den Reihen der glücklichen Gastgeber. 

 

Den genau gleichen Weg, nämlich die 12,5 Kilometer lange Wegstrecke von Herzogenaurach über Hammerbach mit der „Maria mit den verschränkten Händen“ bis nach Weisendorf hatte sich auch eine kleinere Pilgergruppe aus der Pfarrei Heilig Geist in Veitsbronn vorgenommen. Als ehemalige Diaspora-Pfarrei im protestantischen Kernland rund um Fürth kann man auf keine so lange Tradition von Wallfahrten zurückblicken wie etwa Herzogenaurach oder dem Bamberger Land. Aber die Sehnsucht nach Spiritualität und gemeinsamen Tun in freier Natur hat dann doch den entscheidenden Impuls gegeben, sich erstmalig pilgernd auf den Marienweg zu machen – mit dem „Endziel Bamberg“ vor Augen.

 

Für alle drei Angebote gelten die Worte aus dem Pilgerlied von Josef Treutlein gleichermaßen: „Wer wirklich pilgern will und wallen und seine Sinne offenhält, dem werden in die Augen fallen die Zeichen Gottes in der Welt."

 

Weitere Informationen zum Marienweg und die nächsten Angebote zu geführten Pilgerwanderungen sind zu finden auf der Webseite www.fraenkischer-marienweg.de

 

Bild zur Meldung: Bei den geführten Pilgerwegen auf dem fränkischen Marienweg gehen Fahnenträger stets voraus - hier im Steigerwald zwischen Schönbrunn und Priesendorf.

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